Autor: Axel Janzen (Seite 1 von 3)

Streit ist der Sauerstoff der Demokratie

…und funktionierender Teams

Michel Friedman: Der Journalist und Jurist über die Kunst der fruchtbaren Debatte 
In öffentlichen und privaten Zusammenhängen verändert sich die Streitkultur und Debatten, Diskussionen und Diskurse werden zunehmend schwierig und teilweise sogar unmöglich. Die letzten thematischen Beispiele sind Covid-19, Trump und der Krieg Russlands gegen die Ukraine. Dabei sind Kommunikation und Konfliktmanagement wesentliche Bestandteile einer funktionierenden Demokratie und guter Teams bzw. Organisationen – und die Voraussetzung für eine konstruktive und zielführende Entwicklung.

Weiterlesen

»Geld ist nicht mehr alles«

…über neue Rekrutierungsstrategien in Unternehmen und Betriebsräten

In Betriebsräten wird zunehmend die Frage diskutiert, wie die Rekrutierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die eigenen Unternehmen, aber auch für die eigenen Gremien verbessert und entwickelt werden könnte, da die bisherigen Strategien in beiden Bereichen zunehmend an ihre Grenzen stoßen. In einem Interview mit einer Personalmanagerin der Deutschen Bahn werden die Veränderungen in den Interessenlagen der zukünftigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sehr deutlich und geben Hinweise in welche Richtung sich die strategische Personalplanung und Rekrutierungskonzepte entwickeln müssen. Die Wertedebatte, Sinnfragen, Unternehmenskultur, Entwicklungschancen, Work-Life-Balance und (An-)Werbestrategien spielen eine zunehmend größere Rolle.

Weiterlesen

Diversity geht nicht auf Knopfdruck

oder: Ein Begriff, der momentan hoch gehandelt wird, von den Wenigsten umfänglich verstanden wird und für Betriebsräte und Unternehmensleitungen von enormem Nutzen sein kann

Foto: hrweb.at

Diversität bezeichnet ein Konzept der Soziologie und Sozialpsychologie zur Unterscheidung und Anerkennung von Gruppen- und individuellen Merkmalen. Häufig wird auch die Bezeichnung Vielfalt benutzt. Diversität von Personen wird klassischerweise auf folgenden Ebenen betrachtet: Alter, ethnische Herkunft, Nationalität, Geschlecht/Geschlechtsidentität, körperliche und geistige Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexuellen Orientierung und Identität sowie soziale Herkunft.

Weiterlesen

»Von 100 Menschen sind etwa 20 vernünftigen Argumenten spontan zugänglich«    

Neurobiologische Weisheiten für die gesellschaftspolitische Kommunikation in Zeiten der Corona-Pandemie und für Betriebsräte im täglichen Kontakt mit der Belegschaft

Der Hirnforscher Gerhard Roth beklagt das Verhalten der Menschen in Pandemiezeiten und bestätigt kommunikationspsychologische Erkenntnisse, die für die Kommunikation zwischen Betriebsräten und Belegschaft von zentraler Bedeutung sind. Je rationaler Argumente vorgetragen werden und je stärker auf die Vernunft gesetzt wird, umso weniger besteht die Chance 60-70 Prozent der Menschen zu erreichen.

Weiterlesen

Wie viel Arbeit ist gesund?

Vier-Tage-Woche in Skandinavien und Groß-Britannien

Berichte über kürzere Arbeitszeiten haben meistens ihren Ursprung in Skandinavien. Nun entdeckt offenbar auch Großbritannien das Thema. Gesunde Mitarbeiter rechnen sich, stellt eine britische Firma fest – und lässt sie bei vollem Lohn nun dauerhaft kürzertreten.

Worüber sich die Mitarbeiter bei Belmont Packaging sowie der E-Commerce-Schwester Boxed-Up diese Woche in Großbritannien freuen, ist der Traum vieler Beschäftigter: Weniger Arbeit – bei vollem Lohnausgleich – und mehr Zeit für sich. Genau das haben die gut 30 Angestellten des Spezialisten für Verpackungslösungen aus Wellpappe nach einem Modellversuch nun dauerhaft für sich erreicht. Seit dem 20. September gibt es für sie nur noch die Vier-Tage-Arbeitswoche.

Weiterlesen

Und was ist mit der Ethik?

Unternehmen und Betriebsräte sehen sich zunehmend mit der »Wertedebatte« und der Nachhaltigkeitsdiskussion konfrontiert

In unseren Workshops mit Betriebsräten besteht der letzte Teil des Fragenkatalogs zur Teamanalyse aus dem oben genannten Themenbereich. Dort fragen wir unter anderem nach »Visionen, Ziele, Strategien«.

Weiterlesen

Romelu Lukaku – oder: Glaube versetzt Berge

zum Thema Leistungsmotivation für Teams

Romelu Lukaku ist nicht nur ein außergewöhnlicher Fußballer, der mit internationalen Vereinsmannschaften und der belgischen Nationalmannschaft außerordentliche Erfolge feiert, sondern auch ein Mensch, der sich zum Thema Rassismus in der Öffentlichkeit äußert. Aus organisationspsychologischer Sicht ist er darüber hinaus ein beeindruckendes Beispiel, wie man mit vorhandenem Talent und überdurchschnittlicher Motivation beeindruckende bzw. überdurchschnittliche Ziele erreichen kann.

In einem Interview erzählte er seine Lebensgeschichte, die ihn aus prekären Verhältnissen in der Nähe von Antwerpen, zu einem der bestbezahlten Superstars im Profifußball geführt hat.

Eine Schlüsselszene war dabei der Motor für seine Karriere: als Kind wurde er Zeuge, wie seine Mutter für ihn und seinen jüngeren Bruder Milch mit Wasser vermengte, weil sie nicht mehr über die finanziellen Mittel verfügte – was auch vorher schon dazu geführt hatte, dass die Familie nicht ausreichend zu essen hatte.

I remember the exact moment I knew we were broke. I can still picture my mum at the refrigerator and the look on her face.
I was six years old, and I came home for lunch during our break at school. My mum had the same thing on the menu every single day: Bread and milk. When you’re a kid, you don’t even think about it. But I guess that’s what we could afford.
Then this one day I came home, and I walked into the kitchen, and I saw my mum at the refrigerator with the box of milk, like normal. But this time she was mixing something in with it. She was shaking it all up, you know? I didn’t understand what was going on. Then she brought my lunch over to me, and she was smiling like everything was cool. But I realized right away what was going on.
She was mixing water in with the milk. We didn’t have enough money to make it last the whole week. We were broke. Not just poor, but broke.

s.a.: https://www.theplayerstribune.com/articles/romelu-lukaku-ive-got-some-things-to-say

Dies war für Romelu Lukaku der Moment, in dem er sich vornahm, so gut Fußballspielen zu wollen, dass er als Profifußballer ausreichend Geld verdienen wollte, dass sich diese Situation nie wiederholen müsste. Er formulierte dies so, dass für ihn fortan jedes Fußballspiel ein Endspiel war – ob in der Vereinsmannschaft als Jugendfußballer oder mit seinen Freunden auf dem Bolzplatz um die Ecke.

Dabei hatte er sich Ziele gesetzt, wieviele Tore er im Verlauf einer Saison schießen wollte – und teilweise Wetten mit seinen jeweiligen Trainern abgeschlossen. Im Ergebnis führte dies dazu, dass er bereits als 16-jähriger in der ersten belgischen Liga eingesetzt wurde und in der vergangenen Saison mit Inter Mailand italienischer Meister wurde. Aktuell ist er für eine Ablösesumme von über 100 Millionen Euro zur englischen Spitzenmannschaft FC Chelsea gewechselt.

Unter Leistungsmotivation versteht man den Willen und die Antriebskraft einer Person, eine Aufgabe bis zu ihrer erfolgreichen Lösung zu bearbeiten. (Stangl, Lexikon für Psychologie und Pädagogik, 2021).

Die Ausprägung des Leistungsmotivs beeinflußt verschiedene Verhaltensparameter. So setzen sich erfolgsmotivierte Personen in Leistungssituationen realistischere Ziele, sind ausdauernder und erbringen dabei höhere Leistungen als mißerfolgsmotivierte Personen.

Das individuelle Leistungsverhalten ist abhängig vom Anspruchsniveau und der damit verbundenen Erwartungshaltung, die sich entweder als Hoffnung auf Erfolg oder als Furcht vor Misserfolg äußert, wobei die jeweilige Ausprägung dieser beiden Emotionen das Maß der Gesamt-Leistungsmotivation bestimmt. Dementsprechend kann unterschieden werden zwischen mehr »Erfolgsmotivierten« und mehr »Misserfolgsmotiverten«.

Diese Variablen werden als relativ stabile persönlichkeitsspezifische Dispositionen verstanden, die weitgehend von früheren Erfahrungen (insbesondere durch Erziehung) beeinflusst.

Der Begriff Leistungsmotivation und die Unterscheidung zwischen Erfolgs- und Misserfolgsmotivierten lässt sich nicht nur auf Individuen anwenden, sondern ist auch in Organisationen und Teams zu beobachten. Starke und erfolgreiche Gewerkschaften, Betriebsratsgremien oder politische und gewerbliche Organisationen zeichnen sich in aller Regel dadurch aus, dass sie sich als Erfolgsmotivierte nicht nur realistische Ziele setzen, sondern versuchen auch über diese hinaus erfolgreich zu sein. Dabei spielen die Führungskräfte einer Organisation oder eines Teams eine zentrale Rolle – Misserfolgsmotivierte, Zauderer und Bedenkenträger als Führungskräfte werden nur begrenzt erfolgreich sein können.

Autor: Axel Janzen
Foto: Wshjackson (www.flickr.com/photos/wshjackson/6231302169), Licensed under the Creative Commons Attribution 2.0 Generic | Flickr

50 Jahre Sendung mit der Maus…

…und wie die Teilnehmer*innen der Teamentwicklung im Innenministerium in Jordanien wieder zu »Kindern« wurden.

Um festgefahrene Teamstrukturen wieder in Bewegung zu bringen ist ein probates Mittel, rationale, gehemmte und technisch orientierte Denkstrukturen aufzulösen. Psychologisch gesehen handelt es sich um den Versuch, erwachsene Frauen und Männer zu einem kindlichen bzw. kindlicheren Blick zu animieren bzw. zu verhelfen. Dieses sogenannte »primärprozesshafte Denken« findet sich zum Beispiel auch in Fantasien und Träumen.

Weiterlesen

Die Country-Legende Dolly Parton wird 75

»Ich bin das Mädchen von nebenan. Sofern man nebenan einen Vergnügungspark hat«, oder: Was Betriebsratsvorsitzende und andere Führungskräfte von Dolly Parton lernen können 

Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mach Limonade draus, sagen die Amerikaner. Wer wüsste das besser als Dolly Rebecca Parton? 

Positiv denken ist nicht nur ein belangloser Spruch, sondern diese Einstellung ist tatsächlich eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Führungskraft: Das Schöne sehen, benennen und bewahren; Das Unschöne bedauern, und sich dann nach dem Machbaren umschauen; Chancen suchen, erkennen und nutzen. Auch Sprache drückt eine Haltung aus: ist ein Hindernis ein »Problem« oder eine »Herausforderung« …

Weiterlesen

Der Kampfpilot und die Kinder

Ein Lehrbeispiel für Humanität, Konfliktfähigkeit und das Wissen um die Bedeutung des Nachwuchses – US-Luftwaffen-Veteran Gail Halvorsen wird 100

Gail Halvorsen 2019 bei den Feierlichkeiten zu ‚70 Jahre Berliner Luftbrücke‘; Foto: dpa

Für die Kinder war er »Onkel Wackelflügel«. Auch als »Candy Bomber« oder Rosinenbomber-Pilot ging Gail Halvorsen in die Geschichte ein. Der US-Pilot, der während der Berliner Luftbrücke kleine Fallschirme mit Süßigkeiten abwarf, wird nun 100. Und er hat noch einen großen Wunsch.

Weiterlesen
« Ältere Beiträge

© 2024 Krabben pulen

Theme von Anders NorénHoch ↑