Entscheidend für den Erfolg eines Podcasts ist nicht nur, was, sondern auch wie gesprochen wird. Das stellt eine Spotify-Studie fest, die den Zusammenhang von Sprache und Beliebtheit untersucht.
Ob Wortschatz, Unterscheidbarkeit, Emotionen oder Satzbau – die Sprache eines Podcasts leistet einen viel größeren Beitrag zu dessen Beliebtheit, als man gemeinhin denkt. Eine aktuelle Studie von Spotify wollte nun herausfinden, wie stark die verschiedenen Faktoren des Sprachgebrauchs mit der Hörerbindung eines Podcasts zusammenhängen und hat Tausende englischsprachige Episoden daraufhin analysiert. Dabei kam heraus: Viele der gängigen Ratschläge zum Sprachgebrauch werden durch die Daten zwar bestätigt. Einige Ergebnisse fallen aber auch ziemlich überraschend aus.
So zeichnen sich erfolgreichere Episoden häufig durch lange und relevante Beschreibungstexte aus. Dabei machen sie von einem vielfältigen Vokabular Gebrauch, enthalten mehr positive und weniger negative Emotionen und weisen insgesamt eine hohe Informationsdichte auf. Darüber hinaus kommen bei den Hörern mehr Gespräche und persönliche Erzählungen gut an, während Fluchen und die Verwendung von Schimpfwörtern die Beliebtheit eher wieder senken.
»Durchschnitts-Sprache« erfolgreicher
Eher erstaunlich ist allerdings die Tatsache, dass Podcasts mit einer hohen Hörerbindung eher eine Sprache verwenden, die der eines durchschnittlichen Podcasts-Erstellers ähnlich ist. Damit widerspricht die Studie dem allgemeinen Ratschlag an Podcaster, sich eine unverwechselbare »Stimme« zu verschaffen. Zudem sind Sprecher mit einer schnelleren Sprechgeschwindigkeit laut der Analyse beliebter. Und, was bislang ebenfalls in keinem Ratgeber-Blog zu finden war: Podcasts mit hohem Engagement enthalten unter anderem mehr Konjunktionen sowie Wörter, die mit Vorfreude assoziiert werden, und dafür weniger Eigennamen und Adjektive.
Mithilfe dieser Studienerkenntnisse könnte künftig auch der Erfolg eines Podcasts vorhergesagt werden. So konnten die Forscher anhand der erarbeiteten Methode mit 71-prozentiger Wahrscheinlichkeit vorhersagen, ob ein Podcast es in die besten oder in die schlechtesten 25 Prozent der Spotify-Podcasts-Rankings schaffen würde.
Die Studienergebnisse resultieren aus der Untersuchung von rund 5.000 englischsprachigen Podcast-Episoden, die aufgrund bestimmter Merkmale wie Episodenlänge oder Anzahl an Gesamtstreams auch miteinander vergleichbar waren. Diese wurden anhand eines zuvor festgelegten Kriterienkatalogs, der unter anderem den Anteil an Schimpfwörtern oder das Leseniveau berücksichtigte, analysiert. Als Indikator für beliebte Podcasts wurde die Streamingrate, also die Hördauer, festgelegt.