EINE GENERATION MELDET SICH ZU WORT
18. SHELL JUGENDSTUDIE
Vor dem Hintergrund zahlreicher krisenhafter Entwicklungen und weltweiter Umbrüche erleben wir zurzeit, wie junge Menschen ihre Anliegen so deutlich zum Ausdruck bringen wie schon lange nicht mehr. Die Ergebnisse der Shell Jugendstudie 2019 bestätigen dies und zeichnen ein differenziertes Bild einer Generation, die sich zu Wort meldet, die ihre Interessen und Ansprüche artikuliert – nicht nur untereinander, sondern auch gegenüber Politik, Gesellschaft und (künftigen) Arbeitgebern.
Bereits im Jahr 2015 hatten viele Jugendliche ein größeres Engagement für politische und gesellschaftliche Themen gezeigt. Dieses Engagement verstärken sie inzwischen durch ein zunehmendes Umwelt- und Klimabewusstsein sowie eine generelle Achtsamkeit sich selbst und anderen gegenüber. Obwohl die Jugendlichen optimistisch in ihre persönliche und gesellschaftliche Zukunft blicken, sehen sie doch, dass es Zeit ist zu handeln. Ihre Botschaft an ältere Generationen ist: »Wir bleiben zuversichtlich, aber hört auf uns und achtet jetzt auf unsere Zukunft!«
Allerdings interessieren sich nicht alle Jugendlichen gleichermaßen für Politik und Zukunft. Ein Teil von ihnen engagiert sich politisch, der größere Teil ist hingegen nicht politisch interessiert.
Die Zuversicht der Jugendlichen speist sich auch aus ihrer Überzeugung, dass es in Deutschland weitgehend gerecht zugeht. Sie glauben daran, dass jeder und jede in diesem Land etwas aus sich machen kann, wenn man zu Leistung bereit ist. Entsprechend hoch ist der Wunsch nach dem Abitur als Schulabschluss, insbesondere bei Mädchen.
Junge Menschen sind heute insgesamt tolerant. Vielfalt – unter anderem bei der Herkunft junger Menschen – ist Bestandteil jungen Lebens in Deutschland. Mädchen und Jungen, von denen heute ein Drittel einen Migrationshintergrund oder nicht die deutsche Staatsbürgerschaft hat, haben insgesamt mehr Angst vor Ausländerfeindlichkeit als vor weiterer Zuwanderung nach Deutschland. Dennoch zeigt sich zugleich eine bedeutende Minderheit offen für populistische Orientierungen.
Unterschiede etwa nach Geschlecht, Alter, Ost-West und Migrationshintergrund bestehen in unterschiedlichen Bereichen und Intensitäten. Keiner dieser Unterschiede fällt aber insgesamt so stark ins Gewicht wie der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und dem Bildungsgrad.
Herausgeber: Deutsche Shell Holding GmbH, Hamburg
Weitere Informationen, Infografiken und Material zum Download unter: www.shell.de/jugendstudie