Eine Studie zeigt : Ob eine Nachricht berichtenswert ist, wird in den sozialen Milieus unterschiedlich eingeschätzt. Die Nähe zu den Lebenswelten und Werten ist wichtig.

Der Wert einer Nachricht entscheidet über Aufmerksamkeit, Platzierung und Verbreitung in den Medien. Schätzen Nachrichtenjournalist*innen den Nachrichtenwert ähnlich ein wie ihre Zielgruppe? Dieser Frage gehen Maya Götz, Caroline Mendel und Caroline Kleine-Besten in ihrer IZI Studie nach. Besonders interessierte Sie, wie die Altersgruppe, das Bildungsniveau und die Zugehörigkeit zum sozialen Milieu den Nachrichtenwert für die Befragten beeinflusst.

Die Autorinnen kommen zu diesem Fazit: Journalist*innen im Bereich Erwachsenennachrichten schätzen den Nachrichtenwert von Meldungen zumeist deutlich höher ein als ihre Zielgruppe. Dabei liegen sie tendenziell näher an den Hochgebildeten als an den Niedriggebildeten, der Unterschied in der Bewertung ist aber dennoch eklatant. Während Geschlecht und Bildung der befragten Erwachsenen nur relativ wenige Unterschiede offenlegen, zeigt die Auswertung nach Sinus-Milieus deutlich mehr Erklärungsrelevanz. Auch hier zeigen die höhergebildeten Milieus oft ein größeres Interesse. Es wird aber deutlich, dass es auf die Themen und ihre (vermutete) Nähe zu den Werten und Lebenswelten der Menschen ankommt. Hier würde es sich für Journalist*innen lohnen, sich mehr mit den Rezipient*innen und deren Orientierung auseinanderzusetzen. 

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