Autor: Michael Rasch (Seite 6 von 7)

»Wir wollen unsere Versammlungen mit Videos auflockern.«

Die Jugend- und Auszubildenden-Vertretung, die an uns herantrat, hatte dazu schon Versuche unternommen. Auf ihren Versammlungen wurden kurze, selbstgemachte Videos zwischen den Wortbeiträgen gezeigt. Meist wurde ein Kino-Blockbuster nachsynchronisiert. Oder aber sie hatten eigene Szenen im Look und den wiedererkennbaren Ausstattungsmerkmalen der Kinofilme inszeniert, die dann Themen der Jugendvertretung dramatisierten. Das gab meist einen Lacher, wenn die Versammlung erkannte, wer da wen spielte. 

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#KlickgegenRechts

Eine wunderbare Kampagne. Sie zeigt, was heute im Netz passiert. Und sie hat einen Preis bekommen, den Deutschen Mediapreis 2019 in der Kategorie »Non-Profit-Media«. Herzlichen Glückwunsch!

Michael Rasch

War ja klar: Adolf Hitler setzt auf digitale Plattformen.
Im Netz breitet sich rechte Propaganda und populistische Hetze immer weiter aus. Meist auch unwidersprochen. Die Hasser und Hetzer nutzen dafür alle Finessen der sozialen Netzwerke. Wir wollen auf diese Gefahren aufmerksam machen und setzen dabei auf Provokation. Mit unserer neuen Online-Kampagne spitzen wir bewusst zu: Wenn wir nicht aufpassen und uns im Netz (und auch überall sonst) der rechten Propaganda entgegenstellen, dann überlassen wir den Faschisten das Feld.
Die beängstigenden Bilder sollen wachrütteln! Und motivieren, aktiv zu werden: Zum Beispiel als Mitglied bei Gesicht Zeigen!

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Gib mir was, was ICH wählen kann. Demokratie ohne Langzeitarbeitslose?

Langzeitarbeitslose Nichtwähler/innen sind wütend und enttäuscht. Sie fühlen sich als Bürger zweiter Klasse. Sie sind es leid von der Politik ignoriert zu werden. Sie empfinden Wahlen als sinnlos, weil »die da oben ohnehin machen, was sie wollen«. Sie sind, auch wenn Sie nicht zur Wahl gehen, politisch interessiert, oft gut informiert und in ihren politischen Ansichten und Orientierungen differenziert. Sie wollen statt dem ewigen »Besser als nichts«, etwas Besseres. Sie wollen ein ganz normales Leben führen. Ihr Vertrauen in die Politik befindet sich auf dem Nullpunkt. Sie haben keine Illusionen, aber, und das ist eine wichtige Botschaft an Politik und Gesellschaft, sie haben die Tür noch nicht zugeschlagen. Das ist das Ergebnis der Studie »Gib mir was, was ich wählen kann« – Demokratie ohne Langzeitarbeitslose?

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»Haben es mit einer aufmüpfigen Generation zu tun«

Bildungsforscher Klaus Hurrelmann über die politisierte Jugend, Rebellion und die nötige Ausdauer für den Protest.

Herr Hurrelmann, sind Schüler heute doch viel politischer als gedacht? 
Ja, sie sind viel politischer als die über 20- und vor allem die über 25-Jährigen. Aus Studien, zum Beispiel der Shell-Jugendstudie, konnten wir das steigende politische Interesse schon herauslesen. Dass es aber zu einer richtigen Bewegung werden könnte, ist überraschend und wirklich bemerkenswert.

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