Silke Grell: Fritz-Kola bleibt humorvoll und provokant

Mit Silke Grell als Marketing-Direktorin hält das Unternehmen an einem Punkt fest: Fritz-Kola soll weiter mit intelligenten Kampagnen und Posts Reibungsfläche bieten. Darin hat die Marke bereits Übung.

Seit Mai 2022 wirbt der Brause-Hersteller mit dem Slogan »Das Gute schläft nie«. Dahinter steht ein Denkanstoß: Nicht nur die Kola soll wach machen, auch im Geist soll man wach bleiben und dabei Aktionen unterstützen, bei denen Positives entsteht – ob bei einer Demo oder einer Hilfsaktion.
Foto: Fritz-Kulturgüter

Bei Fritz-Kola gehören politische Statements zur DNA. Der Getränkehersteller ist seit seinem Bestehen abseits der Kommunikations-Trampelpfade unterwegs, bekannt für seine provokante Art. So avancierte er zur Mutter des Haltungsmarketings. Und zwar noch ehe es dafür überhaupt eine Vokabel gab. Doch wie verhält sich das in Krisen-Zeiten? Verbietet es sich da, über publikumswirksame Marketingstrategien nachzudenken? Ist Haltung zeigen das Gebot der Stunde? Marketing-Chefin Silke Grell findet: »Ja«. Aber dazu später mehr.

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Streit ist der Sauerstoff der Demokratie

…und funktionierender Teams

Michel Friedman: Der Journalist und Jurist über die Kunst der fruchtbaren Debatte 
In öffentlichen und privaten Zusammenhängen verändert sich die Streitkultur und Debatten, Diskussionen und Diskurse werden zunehmend schwierig und teilweise sogar unmöglich. Die letzten thematischen Beispiele sind Covid-19, Trump und der Krieg Russlands gegen die Ukraine. Dabei sind Kommunikation und Konfliktmanagement wesentliche Bestandteile einer funktionierenden Demokratie und guter Teams bzw. Organisationen – und die Voraussetzung für eine konstruktive und zielführende Entwicklung.

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Warum Unternehmen jetzt auf Brandet Podcasts setzen

Cover Podcast AUF DEM SOFA
Foto: XXXLutz Deutschland

Podcasts gehören zu den beliebtesten Online-Formaten weltweit, Tendenz steigend. Die Podcast-Nutzung der Generation Z hat im Vergleich zum Vorjahr sogar um 40 Prozent zugenommen – das geht aus der Culture Next Studie 2022 von Spotify hervor. Bis zu 60 Prozent der Hörer:innen konsumieren Podcasts täglich. Gerade jüngere Menschen tragen maßgeblich dazu bei, das nächste kulturelle Zeitalter zu gestalten und die Grenzen zwischen Konsum und Kreation zu verwischen. Unternehmen haben das Potenzial des angesagten Mediums längst erkannt und nutzen es immer häufiger für ihre Zwecke, denn wie eine aktuelle Podcast Umfrage der OMR beschreibt, verändert sich die Wahrnehmung einer Marke durch Branded Podcasts positiv. Dennoch haben sich die Ansprüche an modernes Branding weiterentwickelt: Die Generation Z legt keinen Wert mehr auf beschönigende Inhalte, sondern sie erwartet Echtheit und benennt die Dinge beim Namen. Authentizität hat für diese Generation absolute Priorität, glattgebügelte Markeninhalte, die noch dazu von einem Firmensprecher aufgenommen werden, holen junge Menschen dagegen immer weniger ab. Unternehmen, die ihre Marke oder Produkte mit Podcasts bewerben wollen, müssen heute also mehr bieten als reine werbliche Information. Die Zukunft erfolgreicher Podcasts sollte demnach ganz klar in den Händen von Creator:innen liegen, die den Zuhörer:innen durch nahbare Gespräche und Bonusinhalte echte Benefits bieten.

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»Geld ist nicht mehr alles«

…über neue Rekrutierungsstrategien in Unternehmen und Betriebsräten

In Betriebsräten wird zunehmend die Frage diskutiert, wie die Rekrutierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die eigenen Unternehmen, aber auch für die eigenen Gremien verbessert und entwickelt werden könnte, da die bisherigen Strategien in beiden Bereichen zunehmend an ihre Grenzen stoßen. In einem Interview mit einer Personalmanagerin der Deutschen Bahn werden die Veränderungen in den Interessenlagen der zukünftigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sehr deutlich und geben Hinweise in welche Richtung sich die strategische Personalplanung und Rekrutierungskonzepte entwickeln müssen. Die Wertedebatte, Sinnfragen, Unternehmenskultur, Entwicklungschancen, Work-Life-Balance und (An-)Werbestrategien spielen eine zunehmend größere Rolle.

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Wie verlogene Greenwashing-Kampagnen Marken schaden


Got Bag wirbt mit einer neuen Welle von Farben. Die Frage: Wie schnell vergessen die Verbraucher:innen Greenwashing?

Eines der jüngsten Beispiele liefert Got Bag. Das Unternehmen verspricht mehr grünes Image, als es tatsächlich halten kann – und reiht sich damit ein in eine lange Liste namhafter Marken. Stephan Grabmeier über Greenwashing, Zerowashing und die verheerenden Folgen für Unternehmen.

»Die beiden wichtigsten Tage deines Lebens sind der Tag, an dem du geboren wurdest, und der Tag, an dem du herausfindest, warum.«

Mark Twain

Dieses Zitat kommt mir immer wieder in den Kopf, wenn ich Menschen erlebe, die noch nicht herausgefunden haben, was ihr Handeln Sinnvolles bewirken kann. Menschen, die sich für Marken einsetzen, die Raubbau am Planeten betreiben, die Gesundheit von Menschen schädigen, die sinnlosen Massenkonsum forcieren oder Dritten bewusst Schaden zufügen, um sich selbst zu bereichern.

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Diversity geht nicht auf Knopfdruck

oder: Ein Begriff, der momentan hoch gehandelt wird, von den Wenigsten umfänglich verstanden wird und für Betriebsräte und Unternehmensleitungen von enormem Nutzen sein kann

Foto: hrweb.at

Diversität bezeichnet ein Konzept der Soziologie und Sozialpsychologie zur Unterscheidung und Anerkennung von Gruppen- und individuellen Merkmalen. Häufig wird auch die Bezeichnung Vielfalt benutzt. Diversität von Personen wird klassischerweise auf folgenden Ebenen betrachtet: Alter, ethnische Herkunft, Nationalität, Geschlecht/Geschlechtsidentität, körperliche und geistige Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexuellen Orientierung und Identität sowie soziale Herkunft.

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Flipchart versus Beamer. Sketchnoting küsst das gute alte Flipchart wach.

Janine Lancker begeistert mit Visualisierung in Schulungen, bei Meetings und auf Veranstaltungen.

Janine Lancker ist Trainerin, Gestalterin und Expertin für Sketchnoting. Sie erweckt das gute alte Flipchart wieder zum Leben. In unserem Interview spricht sie über die Macht der Bilder, Malen nach Zahlen und wo Flipcharts besser sind als Powerpoint. 

Wer wissen will, wie Sketchnotes bei Meetings den Druck vom Kessel nimmt, liest weiter….

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Nachrichtenwert – auf die Nähe zu den Werten der Zielgruppe kommt es an

Eine Studie zeigt : Ob eine Nachricht berichtenswert ist, wird in den sozialen Milieus unterschiedlich eingeschätzt. Die Nähe zu den Lebenswelten und Werten ist wichtig.

Der Wert einer Nachricht entscheidet über Aufmerksamkeit, Platzierung und Verbreitung in den Medien. Schätzen Nachrichtenjournalist*innen den Nachrichtenwert ähnlich ein wie ihre Zielgruppe? Dieser Frage gehen Maya Götz, Caroline Mendel und Caroline Kleine-Besten in ihrer IZI Studie nach. Besonders interessierte Sie, wie die Altersgruppe, das Bildungsniveau und die Zugehörigkeit zum sozialen Milieu den Nachrichtenwert für die Befragten beeinflusst.

Die Autorinnen kommen zu diesem Fazit: Journalist*innen im Bereich Erwachsenennachrichten schätzen den Nachrichtenwert von Meldungen zumeist deutlich höher ein als ihre Zielgruppe. Dabei liegen sie tendenziell näher an den Hochgebildeten als an den Niedriggebildeten, der Unterschied in der Bewertung ist aber dennoch eklatant. Während Geschlecht und Bildung der befragten Erwachsenen nur relativ wenige Unterschiede offenlegen, zeigt die Auswertung nach Sinus-Milieus deutlich mehr Erklärungsrelevanz. Auch hier zeigen die höhergebildeten Milieus oft ein größeres Interesse. Es wird aber deutlich, dass es auf die Themen und ihre (vermutete) Nähe zu den Werten und Lebenswelten der Menschen ankommt. Hier würde es sich für Journalist*innen lohnen, sich mehr mit den Rezipient*innen und deren Orientierung auseinanderzusetzen. 

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»Eigenverantwortung« ist Floskel des Jahres

Sprachkritiker haben den Negativpreis »Floskel des Jahres« an das Wort Eigenverantwortung verliehen.

Ein sinnvoller Begriff wird umgedeutet und endet als Worthülse. Dies sei bei »Eigenverantwortung« der Fall, finden die Sprachkritiker des Netzprojekts »Floskelwolke«. Die Begründung: »Ein legitimer Begriff von hoher gesellschaftlicher Bedeutung wird ausgehöhlt und endet als Schlagwort von politisch Verantwortlichen, die der Pandemie inkonsequent entgegenwirken. Fehlgedeutet als Synonym für soziale Verantwortung und gekapert von Impfgegnerinnen und Impfgegnern als Rechtfertigung für Egoismus«, erläuterten die Betreiber des Netzprojekts Floskelwolke, Udo Stiehl und Sebastian Pertsch.

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»Von 100 Menschen sind etwa 20 vernünftigen Argumenten spontan zugänglich«    

Neurobiologische Weisheiten für die gesellschaftspolitische Kommunikation in Zeiten der Corona-Pandemie und für Betriebsräte im täglichen Kontakt mit der Belegschaft

Der Hirnforscher Gerhard Roth beklagt das Verhalten der Menschen in Pandemiezeiten und bestätigt kommunikationspsychologische Erkenntnisse, die für die Kommunikation zwischen Betriebsräten und Belegschaft von zentraler Bedeutung sind. Je rationaler Argumente vorgetragen werden und je stärker auf die Vernunft gesetzt wird, umso weniger besteht die Chance 60-70 Prozent der Menschen zu erreichen.

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